Schüler-Demo Nächster Klima-Streik in Planung
Wuppertal · 1.200 Wuppertaler Schüler bestreikten am vergangenen Freitag den Unterricht und gingen für eine bessere Klimapolitik auf die Straße. Die Wuppertaler "Fridays for Future"-Gruppe steckt bereits in der Planung für die nächste Aktion.
"Damit haben wir nicht gerechnet", so Jonathan-Benedict Hütter am Montag am Telefon. Er ist zuständig für die Pressearbeit des 20-köpfigen Organisationsteams der Wuppertaler "Fridays for Future"-Bewegung (kurz: FFF). Über eine WhatsApp-Gruppe hatten die Schüler Anfang des Jahres zueinander gefunden. Den Anstoß gab die 15-jährige Lotta Langner von der Gesamtschule Ronsdorf, die mit ihrer Mutter bereits Streiks in Düsseldorf besucht hatte.
Zwei Wochen Planung steckten die Wuppertaler Schüler in ihren ersten Wuppertaler "Fridays for Future"-Streik. "Es lief super, trotzdem haben wir organisatorisch noch einiges nachzubessern, größere Lautsprecher-Boxen zum Beispiel", zog der 23-jährige Hütter Resumé. Die nächste Aktion der FFF-Bewegung ist für Freitag, 15. März, geplant — am weltweiten "Fridays for Future"-Aktionstag. "Jeden Freitag wollen wir nicht streiken", erklärte Hütter.
Obwohl das Schulministerium massive Kritik am Schülerstreik übt und an Schulleitungen und Lehrer appelliert, an die Schulpflicht zu erinnern, wurde die Wuppertaler Demonstration zumindest von Jonathan-Benedict Hütters Lehrer positiv aufgenommen. "Ich komme gerade aus dem Unterricht und unser Lehrer findet unser Engagement toll. Er unterstützt uns", erklärt der Schüler des Berufskollegs Straßburger Straße am Telefon.
Auf den Maßnahmenkatalog des Schulministeriums angesprochen, in dem mit "zwangsweiser Zuführung" der Schüler zur Schule gedroht wird, entgegnet der 23-Jährige: "Das will ich sehen, wie die Polizei 1.200 Schüler in Streifenwagen verfrachtet und zur Schule fährt."
Das Bestreiken des Unterrichts ist für die Schüler ein bedeutender Teil ihrer Bewegung. "Warum sollen wir für unsere Zukunft lernen, wenn uns die Zukunft durch schlechte Klimapolitik versaut wird?"
Zwar ist sich Jonathan-Benedict Hütter bewusst, dass nicht für alle 1.200 Schüler der Kampf für ein besseres Klima der Auslöser war, am Freitag die Schule zu bestreiken. "Aber die selbst gebastelten Plakate und kreativen Sprüche zeigen, dass Interesse da ist. Ich persönlich wünsche mir, dass auch meine Kinder und Enkel noch gut auf dieser Erde leben können."