Leser Überstrapazierte Transparenz?
Betr.: Bürgerbefragung zur Seilbahn
Nun ist es so, dass sich im Rathaus nicht plötzlich die Akzeptanz des Bürgerwillens durchgesetzt hat. Es stimmt nicht, "dass die Meinung der Bürger unserer Stadt ernst genommen wird".
Erinnern wir uns an einige Stellungnahmen zu Jahresbeginn zum Seilbahnthema. Da sinnierte Frau Liebert für die Grünen über den Wert einer Seilbahn wegen des Schwebebahnausfalles, und FDP-Mann Schmidt wollte die lästigen Bürger am liebsten außen vorlassen ("...wenn es juristisch nicht anders geht"). Und jetzt hat die FDP die Demokratie entdeckt?
Vielmehr lehnen die oben genanten Fraktionen Leistung und Arbeit, für die sie da sind, ab. Beim Sozialamt wird ein solches Verhalten sanktioniert!
Mein Eindruck ist, dass die Rathäusler/innen sich gern mit einem Entscheid für den Seilbahnbau Denkmäler setzen möchten, aber aufgrund des berechtigten Gegenwindes die Tragweite eines eindeutigen "Ja oder Nein" scheuen.
Frage: Wenn der Stadtrat tatsächlich ohne Bürgerbefragung hätte entscheiden müssen, wäre es zu einer namentlichen Abstimmung gekommen, oder wäre das zu viel der überstrapazierten Transparenz gewesen?
Spricht sich eine Bürgermehrheit gegen die Seilbahn aus, siegen Vernunft und Verstand, kann die Stadtregierung auf die unzuverlässigen Untertanen mit eigener Meinung verweisen.
Wie werden zum Beispiel Beyenburger, Dönberger, Ronsdorfer, Nächstebrecker, Langerfelder votieren? Werden sie die Seilbahn, die nicht über ihren Wohnzimmern schwebt, als touristisch wertvoll und dringend erforderlich betrachten, als "Event" — und "Ja" sagen?
Frank Khan
Unser Bild zeigt eine Computersimulation der "Initiative Seilbahnfreies Wuppertal"