"Ich bin nie ganz zufrieden"
Perfektionismus. Das Thema kam nicht aus heiterem Himmel zu ihr. "Ich bin selbst nie ganz zufrieden, wenn ich meine Filme noch einmal sehe", sagt die Wuppertaler Filmemacherin Kim Münster. "Ich glaube schon, dass mich andere daher als perfektionistisch einschätzen.
Allerdings macht das nicht immer glücklich." Jetzt hat sich die 32-Jährige in ihrer Abschlussarbeit mit diesem gesellschaftlichen Phänomen befasst und begleitet in "Nur das Beste" vier sehr unterschiedliche Menschen auf ihrem Weg zum Perfektionismus.
Zwei Hundezüchter, zwei Tomatengärtner, eine professionelle Balletttänzerin und ein Qualitätsmanager geben in Münsters erstem Langfilm einen Einblick in ihren persönlichen Optimierungsprozess. Kim Münster beobachtet den Qualitätsmanager, der versucht, die beinahe perfekten Arbeitsabläufe in seiner Firma weiter zu verbessern. Die Ballerina kämpft mit eiserner Disziplin gegen den Abbau des eigenen Körpers — und die beiden Tomatengärtner beugen sich den klaren Vorgaben des Qualitätshandels und versuchen immer wieder, sich von der Konkurrenz abzuheben.
"Mich hat interessiert, wohin das systematische Effizienzbestreben führt", so die Wuppertaler Produzentin und Regisseurin zu ihrem Abschlussfilm, der unterstützt wurde vom Kulturfonds Wuppertal, der Stadtsparkasse und der Film- & Medienstiftung NRW. Gedreht wurde diesmal nicht in ihrer Heimatstadt. "Ich mag Wuppertal", sagt sie. "Die Stadt bietet viele Schauplätze, ist ziemlich rau und daher für Filme, wie ich sie mache, sehr attraktiv. Eigentlich besitzt die Stadt eine ähnliche Atmosphäre wie Berlin."
Kim Münster hat in Dortmund Film und Fernsehen studiert und ist seit 2008 freischaffende Filmemacherin. Zur Zeit arbeitet sie als Produzentin am Film "Coming and Going", der von der Film- und Medienstiftung NRW und dem internationalen "Sundance Fund" gefördert wird.
Und sie sagt: "Es ist nicht immer einfach, aber mittlerweile kann ich vom Filmemachen leben."