ANZEIGE Wuppertaler Herzwochen Prof. Seyfarth: „Zum Arzt gehen und Blutdruck messen“

Wuppertal · Prof. Dr. med. Melchior Seyfarth, Direktor der Klinik für Kardiologie am Helios Herzzentrum Wuppertal, und sein Team sehen täglich Patientinnen und Patienten, bei denen die Folgen von unerkanntem und unbehandeltem Bluthochdruck zu schweren Herzerkrankungen geführt haben.

Prof. Dr. med. Melchior Seyfarth,

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

„Mir ist es wichtig, dass alle Menschen, nicht nur unsere Patienten, frühzeitig aufgeklärt sind und über ihren Blutdruck Bescheid wissen. Denn so können die vielfältigen möglichen Folgen dieser Erkrankung abgewendet oder abgemildert werden. Der Blutdruckhochdruck ist in unserer Gesellschaft ein Problem, mit dem sich jeder Einzelne persönlich beschäftigen sollte. Hier möchten wir gerne aufklären und damit viele Folgen im Vorfeld verhindern“, so der Mediziner, der hier wichtige Tipps gibt.

Bluthochdruck macht keine Beschwerden – leider!

In Deutschland leben wir heute in dieser Hinsicht fast schon zu gut: Überernährung, Übergewicht, gepaart mit Bewegungsmangel und übermäßigem Salzkonsum führen zu Bluthochdruck und in der langjährigen Folge zu Herzinfarkt und Schlaganfall.

Problematisch ist, dass der Betroffene von seinem Bluthochdruck zunächst gar nichts bemerkt – dem Bluthochdruckpatienten geht es prächtig – er fühlt sich „gesund“ und hat eine richtig „gute“ Gesichtsfarbe.

Zur ersten Bluthochdruckkrise mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit kommt es oft erst nach 10 bis 20 Jahren Bluthochdruckerkrankung. Häufig wird der Bluthochdruck bei dieser Gelegenheit auch zum ersten Mal diagnostiziert. Die Menschen sagen: Mir geht es gut – warum soll ich zum Arzt gehen?

Erkannt werden kann dieses Problem, wenn man zum Arzt geht und der Blutdruck gemessen wird – das gehört zum Vorsorgeprogramm eines jeden Hausarztes. Wird der Bluthochdruck erst nach 10 bis 20 Jahren erkannt, hat er bereits Spuren am Körper des Betroffenen hinterlassen: Herz und Gefäße werden steif und können nicht mehr richtig entspannen, die Arterien verkalken und die Nieren werden schlechter. Das sind alles Dinge, die zunächst unbemerkt ablaufen.

Wie schütze ich mich vor Bluthochdruck?

Spätestens ab dem 55. Lebensjahr sollten alle Menschen mindestens einmal im Jahr zu den entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen gehen. Wird ein Bluthochdruck festgestellt, wird der Hausarzt sofort handeln: Es folgt die Aufforderung, am Kochsalz zu sparen und die Speisen müssen anders gewürzt werden. Auf Fertigprodukte und Fast Food ist zu verzichten.

Der Arzt wird dem Betroffenen auch empfehlen, Gewicht abzunehmen. Ein Body Mass Index (BMI) von unter 25 gilt als ideal, das heißt ein Mensch mit einer Körpergröße von 180 cm sollte 81 kg wiegen. Der Arzt wird ihnen ebenfalls zu ausreichend Ausdauerbewegung raten: 5x pro Woche 50 bis 60 Minuten Laufen oder schnelles Spazierengehen. Meist ist aber auch eine medikamentöse Therapie nötig.

Foto: Helios

Kommt es dennoch zu einer sogenannten Bluthochdruckkrise, muss man meist stationär behandelt werden. Dort wird der Blutdruck zunächst gesenkt, neu eingestellt und es wird eine Basisdiagnostik durchgeführt – dazu gehört z.B. eine Herzultraschalluntersuchung, denn am Herzen kann man ablesen, wie lange der Bluthochdruck bereits vorliegt. Wenn man entlassen wird, fängt die Arbeit für den Patienten an – Bewegungstraining, Ernährungsumstellung, Abnehmen.

Was passiert, wenn der Bluthochdruck weder entdeckt noch behandelt wird?

Neben den großen Gefahren Herzinfarkt und Schlaganfall können chronische Folgekrankheiten in verschiedenen Bereichen des Körpers entstehen. Zum Beispiel kann die Netzhaut durch den erhöhten Druck belastet werden, es kommt zur sogenannten Retinopathie mit Sehstörungen als Folge. Die Niere kann leiden, es kann zur Dialyse kommen, ebenso wie allgemeine Blutgefäßveränderungen wie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, auch Schaufensterkrankheit genannt. Bei Patienten, die vielleicht unbemerkt ein Aneurysma an der Bauchaorta oder im Gehirn haben, steigt natürlich die Gefahr, dass die belastete Gefäßwand dem Druck nicht mehr standhalten kann.

Wir wissen heute auch, dass neben genetischen, umwelt- und ernährungsbedingten und sozialen Faktoren oft auch psychische beziehungsweise emotionale Faktoren eine Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des Bluthochdrucks spielen. Deshalb sollte in die gesamte medizinische Therapie auch eine psychosoziale Betreuung eingebettet werden. Dieses beinhaltet auch Biofeedback, Entspannungsmethoden und Interventionen zur Änderung der sozialen Lebensbedingungen.

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