ANZEIGE Wuppertaler Herzwochen Dr. med. Gülker: „Bluthochdruck ist nicht einfach Schicksal“

Wuppertal · Dr. med. Jan-Erik Gülker ist Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Petrus-Krankenhaus in Wuppertal-Barmen. Im Interview anlässlich der „Herzwochen“ informiert er zum Thema Bluthochdruck.

Dr. med. Jan-Erik Gülker.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Inwiefern hängen Herz und Blutdruck zusammen?

Gülker: „Herz und Blutdruck hängen unmittelbar zusammen. Mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut in die Blutgefäße und damit in den gesamten Körper. Für diesen Vorgang wird ein bestimmter Druck benötigt.

Die Gefäße des Körpers, die den Herz nachgeschaltet sind, geben diesem Druck aber nicht einfach nach, sondern setzen ihm den so genannten Gefäßwiderstand entgegen. Gemeinsam machen diese beiden Faktoren die Höhe des Blutdrucks aus. Je höher der Blutdruck ist, desto kräftiger muss das Herz arbeiten, um das Blut in den Körper zu transportieren.“

Wie viele Herzinfarkte lassen sich auf einen zu hohen Blutdruck zurückführen?

Gülker: „Rund 220.000 Menschen erleiden pro Jahr einen Herzinfarkt. Etwa 80 Prozent der Patienten mit Bluthochdruck erleiden einen Herzinfarkt und rund 50 Prozent der Schlaganfälle gehen auf das Konto des erhöhten Blutdrucks zurück.

Was können Betroffen präventiv tun?

Gülker: „Bluthochdruck ist nicht einfach Schicksal. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die den Blutdruck in ungesunde Höhen treiben. Manche dieser Faktoren, wie beispielsweise das Alter oder die erbliche Veranlagung, lassen sich nicht beeinflussen. Doch die meisten Risikofaktoren können Sie mit einem gesunden Lebensstil reduzieren oder sogar ganz eliminieren.

Grundsätzlich ist folgendes zu empfehlen:
● Salzreduktion: Bei manchen Menschen steigt der Blutdruck, wenn sie viel Salz zu sich nehmen und sinkt bei einer salzarmen Ernährung
● Trinken Sie nur moderat Alkohol, denn Alkohol lässt den Blutdruck steigen.
● Ernähren Sie sich gesund. Das richtige Rezept für eine herzgesunde und blutdrucksenkende Ernährung lautet: viel Früchte und Gemüse, Vollkornprodukte, wenig tierische Fette
● Reduzieren Sie Übergewicht, denn Adipositas geht mit erhöhtem Blutdruck einher.
● Stress reduzieren! Langanhaltender Stress fördert die Entstehung von Bluthochdruck.
● Körperliche Aktivität ist wichtig. Regelmäßigkeit bringt hier mehr als hohe Intensitäten. Für das Herz-Kreislaufsystem ist es effektiver, viermal pro Woche 30 Minuten bei mittlerer, gleichmäßiger Belastung zu trainieren als einmal zwei Stunden mit voller Kraft.
● Nikotin erhöht die Gefahr von Bluthochdruck

Foto: Cellitinnen

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es ansonsten bei zu hohem Blutdruck?

Gülker: „Wenn eine Anpassung des Lebensstils nicht ausreicht stehen verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung.Dabei gibt es fünf Hauptgruppen von Medikamenten, die bevorzugt zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden. Sie senken den Blutdruck zuverlässig und sind meist gut verträglich. Es gehören dazu:
1. ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten
2. Kalzium-Antagonisten
3. Diuretika
4. Aldoesteronantagonisten
5. Betablocker

Wann welche Medikamente am besten geeignet sind, ist unterschiedlich und sollte individuell von dem betreuenden Arzt verordnet werden.“

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