Uellendahl "Tolle Projektarbeit"

Wuppertal · In sieben Monate haben Schüler der Ganztagshauptschule Röttgen mit engagiertem handwerklichen Einsatz aus einem alten Verkaufswagen ein neues Oase-Mobil für Oberbarmen gefertigt.

Roland Brus und Uwe Schorn.

Foto: Bube

Während der Digeridoo-Virtuose Marvin Dillmann seinem Instrument erste Töne entlockt, setzen sich die "Wächter des Wagens" in Bewegung. Langsam schieben sie das neue "Oase-Mobil" auf den Schulhof der Ganztagshauptschule Röttgen, öffnen die Türen. Eine Ladung bunter Luftballons strömt in die Freiheit und markiert den Auftakt zu einer kleinen Feier, die eine siebenmonatige Vorgeschichte hat.

Roland Brus, Leiter der "Oase": "Auf der Suche nach einem mobilen Einsatzwagen entdeckte unser Medienpädagoge Uwe Schorn, der auch als Sozialarbeiter an der Ganztagshauptschule Röttgen arbeitet, im Oktober 2016 in Duisburg einen etwas heruntergekommenen 46 Jahre alten Imbisswagen. Sollte der bloß 500 Euro kosten, stellte sich die Frage: Wer bringt das Gefährt auf Vordermann? Da hatte er eine zündende Idee."

Und die motivierte etwa 40 Schüler vom Röttgen, ihr handwerkliches Geschick unter Regie des Pädagogen unter Beweis zu stellen: Zuerst wurde der Einachshänger, 1971 gebaut von der Firma Kersten aus Kamp-Lintfort, gründlich gereinigt, wurden die maroden Bretter im Aufbau ersetzt, neue Bleche eingebaut, die mechanischen Teile geölt und gefettet. Dann erhielt der Oldtimer ein frisches Design. Blau mit farblich abgesetzten Ornamenten und den Schriftzügen: "Gestern, Heute, Morgen".

Bei der offiziellen Übergabe, die von der Musikerin Susanne Strobel und zahlreichen Schülern trommelnd taktvoll begleitet wurde, lobte Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD) den durchaus schweißtreibenden wie vorbildlichen Einsatz der jungen Handwerker, mit dem sie der "Oase" ein neues Markenzeichen beschert haben und sagte: "Dieser Aufsehen erregende Wagen wird Türen öffnen für Begegnungen, Austausch und Unterhaltung von Menschen."

Begeistert von ihrem Tun sind auch die Macher. Einer von ihnen ist Nicolas (16). Wie seine Mitstreiter hat er regelmäßig wöchentlich einige Stunden Freizeit in die Aufarbeitung investiert. "Das war ein tolles Projekt. Vor allem auch, weil wir uns umgehend in dem Produkt unserer Arbeit wiedererkennen konnten. Da bekommt man schnell Vertrauen in seine Fähigkeiten. Und das motiviert." Im Sinne von Schulleiter Lars Büttgenbach: "Gerade an einer Hauptschule ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis elementar für die berufliche Orientierung."

Zum Ende der Feier, die ansprechend wie unterhaltsam inszeniert war, stand noch eine Taufe an: Da der Anhänger jetzt oft als mobiles Labor für ganz unterschiedliche Events in Oberbarmen und Wichlinghausen genutzt wird, erhielt er den Namen "SIE". Der steht für: "Ständig im Einsatz" und daran werden künftig viele ihre Freude haben.