Heckinghausen Spiel, Spaß, Entspannung - und viele bunte Kästen

Wuppertal · Das Förderprogramm "Soziale Stadt Heckinghausen" bietet Chancen zur Stadtteilerneuerung und zur Förderung des Miteinanders der Menschen. Viel ist schon passiert. Jetzt geht's weiter — mit einer Zukunft für die Gustav-Müller-Anlage.

Überraschende Ideen und viel Kreativität bei der Präsentation des „Platzes der Besinnung“.

Foto: Conrads

1978 wurde die Grünanlage an der Heckinghauser Straße nach Gustav Müller benannt und erhielt einen Gedenkstein. Müller wollte alten Menschen den Lebensabend verschönern. Im Gedenken an diesen Wunsch soll die desolate Grünanlage mit Spielplatz jetzt zu einem Mehrgenerationenplatz umgebaut werden.

Durch einen Umbau der Anlage soll ein Platz für alle Altersgruppen, mit dem Fokus auf Senioren, errichtet werden, um damit das Nutzungsangebot für das Seniorenwohnheim St. Lazarus zu stärken. Die Gustav-Müller-Anlage soll zum "Platz der Besinnung" umbenannt und die vorhandenen Grünstrukturen zur Verbesserung der sozialen Kontrolle ausgelichtet und teilweise neu strukturiert werden.

Der 2.500 Quadratmeter große Platz soll wieder einsehbar, freundlich und einladend wirken. Die geplanten Ausstattungsangebote werden mit seniorengerechten Sitzmöglichkeiten kombiniert. Ein generationsübergreifender Bewegungsparcours für alle Altersgruppen ist geplant.

Die Gustav-Müller-Anlage fristet seit vielen Jahren ein Schattendasein. An dieser Straßenkreuzung schlug einst das Herz Heckinghausens, bis der Ortskern westwärts zur Werléstraße verlegt wurde. Gemeinsam haben Stadtteiltreff, evangelische Kirchengemeinde, Stadtressort Grünflächen und Forsten, Sozialamt und Quartierbüro Jugendliche und Senioren zu einem Beteiligungsverfahren eingeladen. Mädchen, Jungen und Erwachsene haben dann in einem viertägigen Workshop die Fläche neu gestaltet. Gegenseitiges, generationsübergreifendes Verständnis wurde deutlich. Im Stadtteiltreff wurden acht Modelle vorgestellt und mit den Entwicklern besprochen.

Zur neuen Grundausstattung werden moderne Spielgeräte, ein Rundweg, Sonnenschutz, Bänke, Tische, Fahrradständer, Schach, Fitnessgeräte und eine Boulebahn gehören. Das Projekt wird im Ressort Grünflächen und Forsten durchgeplant: Die Stadt wird noch in diesem Jahr 120.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm beantragen. 30.000 Euro steuert Wuppertal selbst bei. Umgebaut wird 2020. Dazu gehört mit einer Finanzposition von 70.000 Euro die Gehwegerneuerung zwischen Auf der Bleiche (Seniorenzentrum) und Heckinghauser Straße.

Parallel läuft das Beteiligungsverfahren für die Streetart-Neugestaltung von 20 Stromkästen. Foren wurden bereits durchgeführt. Kristina Klack vom Quartierbüro: "Die Kernaussage waren Zehnecke, die sich an das Bodenformat des Gaskessels anlehnen. Themen sind Flora und Fauna mit vielsprachigen Aspekten, außerdem Blau, Grau, Grün, Gelb und Rot in unterschiedlichen Abstufungen." Ein weiterer Workshop findet vom 23. bis 25. Mai 2018 statt.

Quartierbüro-Kollegin Kathrin Leppert ergänzt, dass sich die Stadtwerke als Kooperationspartner und Sponsor finanziell beteiligen. Die Gesamtkosten der Streetart-Aktion von rund 8.300 Euro werden zu 90 Prozent durch den Verfügungsfonds "Soziale Stadt Heckinghausen" bezahlt.