Ermittler und Mörder aus Cronenberg

Der Bankkaufmann Lars Brede hat mit "Rosengarten" seinen ersten Roman veröffentlicht. Der Plot der Geschichte ist relativ einfach gestrickt, die Umsetzung ist es nicht.

Lars Brede schickt einen neuen Ermittler auf die Krimi-Bühne.

Foto: Eduard Urssu

Ein Ritualmord, ein psychisch kranker Ermittler und ein intriganter Chef. Hauptkommissar Ben Bischoff wird direkt an seinem ersten Arbeitstag mit seiner düsteren Vergangenheit konfrontiert, als an einem Tatort in Düsseldorf das Lied "Rosengarten" erklingt und in ihm einen quälenden Verdacht aufkommen lässt.

Der Roman beschwört bereits zu Beginn unheilvolle Gedanken herauf. Also alles was ein moderner Thriller braucht, um dem Leser einen Einstieg in die komplexe Geschichte zu bieten. Dabei orientiert sich der Cronenberger gerne am Stil seines norwegischen Kollegen Jo Nesbø. "Aber auch ein bisschen Karl May ist dabei", erzählt Lars Brede.

Nach Inspiration muss der Cronenberger auch nicht lange suchen. "Manchmal sind es Zeitungsartikel oder Fernsehmeldungen, die mich aufmerken lassen. Daraus entwickelt sich dann vielleicht eine Geschichte darum", erklärt Lars Brede seine Arbeit.

Gearbeitet wird dann im Keller des Vier-Personen-Haushaltes. "Mindmapping" ist hier das Stichwort. Zu gut Deutsch: Zettelsammlung, die, wie mit Bindfäden miteinander verbunden, irgendwann eine zusammenhängende Geschichte ergibt. Irgendwann wäre hierbei zu relativ.

Genau genommen hat Lars Brede zwei Jahre an der kompletten Geschichte gearbeitet. Dabei hielt ihm seine Ehefrau gerne den Rücken frei, wenn er rund zwei Stunden am Abend an den Krimigeschichten feilt: "Der Fernseher bleibt aus, und das tut uns beiden gut."

Dann entstehen nach und nach die Charaktere. Psychisch kranke, verdorbene Typen, die dem Leser wenig Sympathie abgewinnen können. Und damit ist nicht der Mörder gemeint.

Die Vorlagen für solche Typen sind natürlich nicht in Lars Bredes Freundes- und Bekanntenkreis zu suchen. "Ganz bestimmt nicht. Natürlich auch nicht in mir. Da stände morgen ja schon das Jugendamt vor der Tür", scherzt der zweifache Familienvater. "Nein, fast alles ist Phantasie!" Und damit diese dann frei arbeiten kann, sucht der Cronenberger natürlich auch sportlichen Ausgleich: "Bei Karate kann ich ganz gut entspannen." Andere bei einem Bier auf der Couch. Aber dann würden dabei kaum abendfüllende Romane entstehen?

Derzeit ist der Roman "Rosengarten" für 2,99 Euro bei Amazon als Kindle-Version erhältlich. Nach "Rosengarten" sollen noch zwei weitere Romane folgen und die Trilogie um den ungewöhnlichen Chefermittler Ben Bischoff hoffentlich komplettieren.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)