WSV-Coach Richter: "Mund halten und trainieren"

Die Sonne lachte vom Himmel hoch, es war der bislang schönste Tag des Jahres. Meteorologisch gesehen jedenfalls. Doch nicht erst nach dem Abpfiff des Auswärtsspiels beim SC Kapellen-Erft, das mit einem enttäuschenden 1:1 (1:1)-Unentschieden endete, hatten sich die Mienen der Protagonisten des Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV arg verfinstert.

Bild mit Symbolcharakter (li.): Trainer Thomas Richter, Torjäger Marvin Ellmann und Co-Trainer Ünsal Bayzit nach dem Abpfiff.

Foto: Jochen Classen

Wie geprügelte Hunde schlichen indes die Spieler aus der Kabine zum Mannschaftsbus.

Vor den Umkleideräumen hielt Trainer Thomas Richter mit seiner Kritik nicht hinterm Berg. "Das, was wir momentan abliefern, ist vollkommen unzureichend. Es nutzt nichts, wenn wir 25 Trainingsweltmeister haben, das unter der Woche Erarbeitete aber nicht umsetzen können", monierte der 53-Jährige in für ihn ungewohnter öffentlicher Schärfe.

Und setzte nach: "Die Fehlpassquote war enorm hoch. Wir konnten nicht davon ausgehen, am Ende durch eine Aktion noch belohnt zu werden. Wir brechen uns zurzeit eher den Finger in der Nase. Das Gegentor war absolut vermeidbar. Wir rufen einfach nicht ab, was wir können. Da interessiert es mich nicht, ob die erste Halbzeit vielleicht etwas besser war. Momentan ist es im Grunde egal, wen ich auswechsele."

Am meisten aber stört ihn das gesteigerte Redebedürfnis einiger Akteure: "Man merkt, dass die Unzufriedenheit wächst, je länger das Spiel dauert. Jeder sollte aber erst einmal bei sich anfangen und sich an die eigene Nase fassen. Das, was uns in der Hinserie ausgemacht hat, ist weg. Die Spieler haben viel mit sich selbst zu tun. Was mir fehlt, sind Aktionen voller Überzeugung. Man muss Tore auch wollen. Davon sind wir derzeit meilenweit entfernt. Wir sch… uns im Grunde in die Hose."

Nun gelte es sich umso intensiver und konzentrierter auf das Heimspiel am Sonntag (8. März 2015) gegen den TV Jahn Hiesfeld vorzubereiten. Richter: "Es geht darum, den Mund zu halten und zu trainieren. Wir müssen erst einmal wieder in die Zweikämpfe kommen, Pässe anbringen, Sicherheit gewinnen. Nur das zählt." Ob bei Sonnenschein oder Regen.

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