„Nicht BVB gegen S04“
Vor dem Derby der Fußball-Oberliga zwischen dem Wuppertaler SV und Velbert am Sonntag ab 15 Uhr im Stadion am Zoo: Interview mit Sportvorstand Achim Weber.
Was überwiegt momentan mehr — die Lust auf das Derby oder der Frust nach der 0:1-Niederlage in Sonsbeck?
Wer mich kennt, weiß, dass ich extrem ungern verliere. Das war schon immer so. Die Niederlage ist nicht wegzudiskutieren. Mich ärgert auch noch die in der Hinrunde bei TuRU. Beide waren absolut unnötig. Mich nervt vor allem, dass wir die Cleverness und Abgebrühtheit, die ja im Kader ist, nicht gezeigt haben. Mit dem Anpfiff am Sonntag ist das aber für 90 Minuten vergessen.
Zweiter gegen Erster — ist es das Schlüsselspiel der Saison?
Es ist kein anderes als die vergangenen 18. Wir haben in der Hinserie gezeigt, dass wir gegen die Top-Teams bestehen können. Da haben wir uns behauptet. Die Spieler können sich jetzt rehabilitieren. Sie waren natürlich frustriert. Das wirkt nach, ob auf der Rückfahrt im Bus, zu Hause auf der Couch oder auf der Arbeit. Wichtig ist es, den Frust zu lokalisieren und in Leistung zu transportieren. Es fällt noch keine Entscheidung. Danach sind ja weitere 45 Punkte zu vergeben.
Was gibt morgen den Ausschlag?
Wie vor der Winterpause gegen Bocholt: Da haben wir gewonnen, weil wir in Sachen Zweikämpfe und Willensstärke besser waren.
Und die äußeren Umstände beziehungsweise Faktoren?
Ich habe keine wahrgenommen. Es ist nicht das Duell BVB gegen S04, deshalb sollte man die Kirche im Dorf lassen. Damals bei den Partien zwischen dem WSV und Essen herrschte im Vorfeld eine ganz andere Stimmung. Nun gibt es eine gewisse regionale Nähe, den Tabellenstand und die Tatsache, dass der ehemalige Trikotsponsor des WSV nun in Velbert ist. Im Hinspiel haben wir alle freundlich begrüßt, und das werden wir auch morgen wieder. Alles ganz normal.
Wie laufen die Vertragsgespräche?
Insgesamt sind sechs oder sieben Spieler für die kommende Saison noch ohne Arbeitspapier. Mit dem ein oder anderen reden wir, in anderen Fällen warten wir noch ab. Es besteht ja noch keine Dringlichkeit. Bei den Neuzugängen richtet sich unser Blick erst einmal ausschließlich auf unsere starke U19. Unser Fokus liegt ganz klar auf der Jugend.
Und beim Trainer?
Thomas Richter hatte gestern Geburtstag. Ich gehe davon aus, dass ihm die Mannschaft mit einem Sieg morgen ein Geschenk macht. Thomas und ich sitzen in einem Büro, haben eine ähnliche Philosophie, wir reden ständig. Nur wenn er morgen verliert, dann erst mal nicht mehr (lacht).