Handball-Bundesliga: Bergischer HC Föste: "Bringschuld bei der Mannschaft"
Wuppertal / Solingen · Sebastian Hinze bleibt trotz des letzten Tabellenplatzes Coach des Handball-Bundesligisten Bergischer HC. "Wir haben natürlich auch die Trainerleistung nach objektiven Kriterien untersucht und sind der Auffassung, dass er auch im 2. Halbjahr 2016 einen guten Job gemacht hat.
Die Fehlverhalten in den Spielen gegen Coburg und Lemgo sind nur sehr beschränkt dem Trainer anzulasten", sagte Beirat Jörg Föste am Freitagmittag (30. Dezember 2016).
Gleichzeitig nimmt er die Spieler in die Pflicht: "Wir stellen immer wieder fest, dass die Mannschaft gut eingestellt wird und dann speziell in Coburg und gegen Lemgo komplett die Linie verliert. Das ist zu schwach, um für den Bergischen HC agieren zu können. 18 Spieler bei uns haben Anspruch, vollwertige Bundesligaspieler zu sein. Die müssen wir jetzt komplett in die Verantwortung nehmen. Das ist die Vorgehensweise ab dem 9. Januar."
Und weiter: "Wir werden dann ein neues Deckungssystem einstudieren, das mehr Stabilität und Gegenstöße bringen soll. Was wir jetzt brauchen ist harte Arbeit in der Vorbereitung und absolute Teamorientiertheit, unabhängig davon, ob man den Verein verlässt oder nicht. Wir stellen jetzt also die Charakter- und Mentalitätsfrage." Viktor Szilagyi, eigentlich seit Saisonbeginn sportlicher Leiter, läuft auch 2017 weiter auf. Maximilian Hermann verzichtet auf die WM.
Föste: "Es hat im Laufe der Hinrunde zu viele limitierende Faktoren gegeben, um nur annähernd von einer zufriedenstellenden Situation sprechen zu können. Kein anderer Bundesligist hatte so viele Ausfälle zu verkraften. Wir haben uns jetzt sehr intensiv mit dem Videostudium vor allem der Spiele ausgangs der Hinrunde befasst. Wir sind der Überzeugung, dass sowohl der Trainer wie auch die Mannschaft unser Vertrauen verdient haben. Wir sehen dabei insbesondere die Bringschuld bei der Mannschaft." Aufgabe sei es, acht der letzten 16 Partien zu gewinnen.
Gleichzeitig laufen die Planungen für die kommende Saison: "Ziel ist so oder so, im nächsten Jahr eine sehr schlagkräftige Mannschaft zu formen, unabhängig davon, in welcher Liga man spielt. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt eindeutig, dass Klassenerhalt und Aufstieg die gleiche Aufgabenstellung sind." Man sei bereits sehr weit. Und es habe sich gezeigt, dass die 2. Liga kein Hindernis für Spielerverpflichtungen ist.
Die Hallen-Pläne seien ohnehin nicht betroffen, so Föste: "Die sportliche Situation hat keinerlei Einfluss auf das Arena-Thema. Bei deren langfristigen Planungsschritten spielt der kurzfristige Blick auf die Anzeigetafel keine Rolle. Es geht ja darum, den Erstligahandball langfristig im Bergischen zu etablieren."