"Den Bock umgestoßen"

Es waren Zentnerlasten, die von den Spielern und Funktionären des Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV abfielen. Der 5:0 (3:0)-Heimerfolg gegen den TV Jahn Hiesfeld darf zweifelsohne als Drucklöser bezeichnet werden.

Volle Konzentration: Dennis Schmidt.

Foto: Dirk Freund

"Wir sollten erst einmal ausschließlich das Spiel heute betrachten, und da haben wir den Bock umgestoßen", lobte Sportvorstand Achim Weber. Es bringe momentan nichts, in die Vergangenheit oder die Zukunft zu schauen.

Die Schlüsselszene war der Treffer von Marvin Ellmann zum 1:0. "Es war sehr wichtig, dass wir endlich mal wieder in Führung gegangen sind. Da hat man gemerkt, dass die Mannschaft durchgeschnaubt hat. Nach diesem Erfolgserlebnis haben sich alle gesehnt." Hatte er die Spieler nach dem 1:1 am vergangenen Wochenende beim SC Kapellen-Erft noch deutlich kritisiert, war er nun durchaus zufrieden: "Bis auf den Schuss von Dalibor Blotko waren alle Tore gut herausgespielt. Das war insgesamt eine gute bis sehr gute Leistung."

Dass die Zuschauerzahl von 7.525 Besuchern im Derby auf nun 1.740 absackte, zeigte einmal mehr, wie sensibel das — wenn überhaupt vorhandene — Wuppertaler Sportpublikum auf Misserfolge reagiert. Treu ist nur der harte Kern in der 350.000-Einwohner-Stadt. "Es liegt immer wieder an uns, die Leute durch gute Leistungen ins Stadion zu holen", weiß Weber. Einen Rückhalt wie etwa in Braunschweig, als auch in schwierigen Zeiten mindestestens eine hohe vierstellige Zahl ins Stadion pilgerte, gibt es nicht, schon gar nicht in der Oberliga.

Unterdessen hat ein Verein beim Verband dagegen Einspruch eingelegt, dass die Partie zwischen den Sportfreunden Baumberg und dem WSV am 22. März 2015 ins Stadion am Zoo verlegt worden ist. Der betreffende Club befürchtet demnach eine Wettbewerbsverzerrung. WSV-Sportvorstad Achim Weber bestätigte den Vorgang, wollte aber die "Inhalte nicht kommunizieren". Nur so viel: "Das Schreiben ist ahnungs- und substanzlos. Wenn die Beschwerde im Laufe der Woche vom Verband abgelehnt wird, werden wir uns möglicherweise dazu äußern und es veröffentlichen."

Dass es sich bei dem Verein um die Spielvereinigung Velbert handelt, mochte Weber nicht kommentieren. Er sagt nur: "Das Schreiben ist für die Liga und den Verband ein Schlag ins Gesicht. Das muss man sich nicht bieten lassen."

(jak)