Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV Bölstler-Vertrag im Januar
Wuppertal · Neun Punkte liegt der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV während der Winterpause vor der Abstiegszone — und plant die Zukunft.
Sportlich kann das Team von Trainer Stefan Vollmerhausen in den ersten Pflichtspielen des kommenden Jahres direkt für klare Verhältnisse sorgen — mit Erfolgen im Nachholspiel gegen Fortuna Düsseldorf II (10. Februar 2017, 19 Uhr) und gegen den SV Rödinghausen (18. Februar, 14 Uhr, jeweils Stadion am Zoo). "Danach wissen wir, wohin die Reise geht", sagt der Coach.
Ein Satz, der sich auf die aktuelle Saison bezieht. Die grundsätzliche Ausrichtung für die fernere Zukunft soll im Januar präsentiert werden — im Rahmen eines Programms "WSV 2020". Das hat Finanzvorstand Lothar Stücker, der auch Sprecher des Vorstandes ist, angekündigt. Dann soll auch der Vertrag mit Sportdirektor Manuel Bölstler verlängert werden.
"Mit unseren Mitteln können wir einen Etat von 1,3 bis 1,4 Millionen Euro bewerkstelligen. Das ist erfreulich, dafür danken wir unseren Sponsoren sehr. Aber wir als Verein haben Ziele. Aus uns heraus den Etat zu erhöhen sehe ich als schwierig an", so Stücker. "Deshalb wollen und müssen wir uns weiter professionalisieren. Das eine Thema ist, Kosten zu reduzieren, deshalb drehen wir momentan jeden Stein um. Aber es wird nicht ohne evidente Unterstützung gehen. Deshalb möchten wir ein fundiertes Konzept mit einer Liquiditätsplanung präsentieren, in dem sich Unternehmer wiederfinden können."
Zentrale Figur soll Manuel Bölster bleiben. "Wir wollen unbedingt mit ihm verlängern. Es ist eine strategische Position, die uns nach vorne bringt. Wenn es irgendwie geht, kann es sich der WSV nicht erlauben, das Vertragsverhältnis nicht fortzuführen", lobt Stücker die Arbeit des Ex-Profis. "Er bringt sich auf allen Ebenen ein. Ihm ist nicht sein eigener Vertrag vorrangig wichtig, sondern die Entwicklung des Vereins. Auch deshalb sitzen wir heute wieder zusammen." Bölstler hatte seine Bereitschaft signalisiert, auch längerfristig zu bleiben, wenn der Etat zumindest etwas erhöht wird und ein klares Konzept verfolgt wird.
Dass ein neuer, erhöhter Etat bereits im Januar steht, ist natürlich unrealistisch. "Wir führen viele Gespräche, etwa über das Trikotsponsoring. Dabei geht es um die Finanzen, aber auch um weitere Vorstände. Sie verlaufen zum Teil durchaus erfreulich. Aber sicher ist, dass wir etwas auf Risiko gehen müssen. Aber natürlich kein Harakiri. Es geht um einen unteren sechsstelligen Bereich." Nach Rundschau-Informationen etwa 200.000 bis 300.000 Euro.
Hilfe holt sich der WSV dabei auch von Marcus Uhlig (45), der viereinhalb Jahre Geschäftsführer von Arminia Bielefeld war. "Er ist mit der Arminia zweimal in die 2. Liga aufgestiegen und hat dort die Finanzen geordnet", so Stücker. Aus gesundheitlichen Gründen trat er 2015 zurück. "Wir sitzen mit ihm ab und an zusammen. Uhlig gibt uns Tipps, die wir annehmen. Das hat Hand und Fuß. Er steht bei uns allerdings nicht in Lohn und Brot."
Stücker geht davon aus, dass in der Winterpause ein oder zwei neue Akteure kommen könnten. Allerdings muss sich der Verein zuvor von anderen trennen. Julian Kray soll nach Rundschau-Informationen an einen Oberligisten (Baumberg? Ratingen?) ausgeliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln. "Der breite Kader war richtig und nicht so teuer. Nun gehen wir den nächsten Schritt", sagt Stücker. Zielsetzung ist und bleibt der Klassenerhalt.