Meilenweit von der Praxis

Betr.: Autofreie Elberfelder Innenstadt

Da bekomme ich Gänsehaut vor Grauen: In einer Stadt, in der der Großteil der Bewohner an und auf den Höhen wohnt, frage ich mich, wie ältere Leute oder Mütter mit Kinderwagen in die Innenstadt kommen sollen. Oder ich stelle mir vor, wie ich in zehn Jahren, mit dann 80 und Asthma, von Barmen-Süd mit dem Fahrrad bergab nach Elberfeld fahre. Zurück könnte ich mit der Seilbahn nach Küllenhahn fahren und weiter über die vierspurige L 418 geradewegs bis zum Toelleturm.

Die neue B7 wäre ein toller sechsspuriger Radweg und die inzwischen leeren Geschäfte könnte man zu Wohnungen mit Garten auf dem Bürgersteig umbauen.

Ich könnte natürlich auch mein geliebtes Auto behalten und zum Einkaufen nach Remscheid oder Schwelm fahren. Das ist zwar etwas weiter, aber ich bleibe mobil.

In der der Theorie ist vieles machbar, jedoch ist die Praxis oft meilenweit entfernt. Die Herren vom Wuppertal Institut sollten lieber nachdenken, wie man den Verkehr flüssiger bekommt, damit man weniger an roten Ampeln steht.

Karla Krah, Hohenzollernstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)