Grüner Zoo Wuppertal Zooverband: Bilis "Umsiedelung ist keine Alternative"

Wuppertal · Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) unterstützt die aktuellen Bemühungen des Grünen Zoos Wuppertal zur Eingewöhnung eines Bonobo-Männchens "uneingeschränkt".

Bonobo "Bili" bei seiner Ankunft im November 2018.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal

"Wir wissen, dass die Zoologen und Tierpfleger vor Ort alles tun, um die Aggressionen, die dem natürlichen Verhalten der Bonobos entsprechen, gegenüber Bili abzuschwächen und sie ausklingen zu lassen", so VdZ-Geschäftsführer Volker Homes, Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ). "Durch die zeitweise Aufteilung der Affengruppe in kleinere Einheiten gibt es inzwischen deutlich mehr ruhige Kontakte zu Bili, der sich deswegen auch merklich entspannt hat."

Man lehne die Übersiedelung von Bili in einen anderen Zoo oder eine so genannte Auffangstation aus fachlichen Gründen ab. "Wir verstehen natürlich, dass sich Zoobesucher wegen Bilis Wunden erschrecken und um seine Gesundheit besorgt sind", sagt Homes. "Allerdings würde sich seine Situation in einem neuen Zuhause nicht verbessern, sondern unter Umständen sogar verschlechtern."

Dies gelte besonders für das häufig von Tierfreunden ins Gespräch gebrachte "Wales Ape & Monkey Sanctuary". Nachdem es am Wochenende zu einem Gespräch zwischen einem Vertreter der walisischen Auffangstation und den Experten des Wuppertaler Zoos gekommen sei, stehe für den VdZ fest, dass aufgrund mangelnder Expertise die Institution in Wales "in keinem Fall" eine Lösung sein könne. Herres: "Weder gibt es derzeit eine Bonobo-Gruppe, noch sind überhaupt Erfahrungen in der Haltung dieser Menschenaffen vorhanden. Wie will man, wenn man dies über die eigene Auffangstation sagen muss, einen Bonobo wie Bili managen, der es schon seit seiner Geburt nicht einfach hatte? Er würde ganz allein in einem Gehege sitzen und hätte keine Kontakte zu Artgenossen — für sozial veranlagte Tiere wie Bonobos eine absolute Katastrophe!"

Der Grüne Zoo Wuppertal befinde sich bereits seit mehreren Wochen im engen Kontakt zum Jane-Goodall-Institut Deutschland. Bei einem Vor-Ort-Termin am Montag hätten die Experten des nach der berühmten Primatologin benannten Instituts den Zoologen in Wuppertal bestätigt, dass eine Umsiedelung Bilis in eine Einrichtung, in der er allein leben müsste, ein "No-Go" wäre. Eine erneute Umsetzung des Bonobos in eine nochmals andere Gruppe könnten sie aus zoologischer Sicht ebenfalls nicht empfehlen.