Fußball-Regionalliga WSV: Stadion-Pläne und Kader-Rotation

Wuppertal · In der Historischen Stadthalle werden am Dienstag (18. Dezember 2018) ab 19 Uhr die überarbeiteten Pläne für den Umbau des Wuppertaler Stadions am Zoo vorgestellt (wir berichten im Liveticker).

Läuft Torjäger Christopher Kramer auch 2019 noch für den WSV auf?

Foto: Dirk Freund

Gleichzeitig deutet sich an, dass der Fußball-Regionalligist WSV in der Winterpause seinen Etat senkt und den Kader verändert.

Zwei Mal verließ Manuel Bölstler am vergangenen Wochenende das Stadion am Zoo mit einer 1:2-Niederlage. Während ihn die Regionalliga-Schlappe gegen den SC Verl mächtig ziemlich ärgerte, war er nach dem Aus der A-Junioren im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart hochzufrieden: "Das war sein ganz starker Auftritt. Die Jungs haben das super gemacht. Man merkt, dass einige regelmäßig mit dem Regionalliga-Kader trainieren."

Das wird etwa Lukas Sola künftig regelmäßig. Der Stürmer rückt im Sommer 2019 in die erste Mannschaft auf. Ob weitere Nachwuchstalente folgen, zeigen die kommenden Wochen. Wie sich ohnehin in der Winterpause das Transferkarussell drehen dürfte. "Ich denke nicht, dass ich eine Weihnachtspause habe — es gibt viel zu tun", kündigt Bölstler an.

In der vergangenen Woche hatte zunächst die sportliche Leitung zusammengesessen und den gemeinsamen Kurs abgesteckt. Das Aufgebot soll der Spielphilosophie von Trainer Adrian Alipour angepasst werden. Danach folgten die Gespräche mit den Akteuren. "Alle wissen Bescheid", so der 35-Jährige. "Was passieren wird, ist aber schwierig zu sagen, darauf will ich mich nicht festlegen. Der ein oder andere möchte weg. Aber es gibt noch keine Vertragsauflösungen." Die wiederum seien Voraussetzung, um neue Akteure zu verpflichten.

Denn klar ist: Der WSV muss sparen und wird den Etat für die laufende Saison (momentan rund 950.000 Euro für die erste Mannschaft) voraussichtlich senken. Der Zuschauerschnitt liegt mit offiziell 2.590 Besuchern deutlich unter den Erwartungen und der Kalkulation, zudem sind die "Hits" gegen Aachen, Oberhausen und Essen bereits gelaufen. Zum prestigeträchtigen Derby gegen RWE kamen gerade einmal 4.558 Fans, am vergangenen Wochenende gegen Verl lediglich 1.260. Und im Marketingbereich steht der Durchbruch weiter aus.

Bereits im Sommer stand der WSV vor einem Spagat. Einerseits musste der Verein versuchen, nach Rang drei der vergangenen Spielzeit (wenn auch mit deutlichem Rückstand auf den KFC Uerdingen und Viktoria Köln) Euphorie zu schüren. Ziel sei es zunächst, bis zur Winterpause die Spitze im Visier zu halten, lautete die Vorgabe nach Absprache mit den Fans. Alles andere wäre wohl auch kaum zu verkaufen gewesen.

"Andererseits kommen wir an einen Punkt, wo es immer schwieriger wird, die Erwartungshaltung zu befriedigen", findet Bölstler. "Insofern ist Platz sechs in Ordnung. Man muss ja mal schauen, welche Vereine mit welchen Etats vor uns stehen — und welche hinter uns. RWE hat zum Beispiel deutlich mehr."

Dass Torjäger Christopher Kramer den WSV spätestens im Sommer 2019 ablösefrei verlässt, gilt als sicher. Sein Vertrag läuft aus. An dem 29-Jährigen, der im besten Fußballeralter ist, sind mehrere potente Clubs stark interessiert. Ob der WSV ihn bereits im Winter bei einem finanziell guten Angebot ziehen lässt, dazu will sich Bölstler nicht äußern. Nachvollziehbar wäre es aber. Auch Kamil Bednarski, der kaum zum Einsatz kommt, gilt weiterhin als heißer Wechselkandidat (wir berichteten).

Kommt es so, muss Bölstler Ersatz finden — möglichst jung, möglichst talentiert, möglichst preisgünstig. Keine leichte Aufgabe.