Fußball-Regionalliga WSV: Oben mitspielen oder Aufstieg?
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV legt am Montag (16. Juli 2018) gemeinsam mit den Fans das Saisonziel fest.
Sechs Partien, fünf Siege gegen klassentiefere Teams, ein 2:2 gegen den Zweitligisten 1. FC Köln, 46:2 Tore — die Testspiel-Bilanz des WSV liest sich gut. Allerdings weiß Chefcoach Christian Britscho genau, dass erst am 21. Juli gegen den Süd-Regionalligisten TSV Steinbach (13 Uhr, Uellendahl) und am 24. Juli gegen den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen (19 Uhr, Stadion am Zoo) die eigentlichen Härtetest anstehen.
Dann hat sich wohl - sofern nicht noch mehr Verletzungen hinzukommen (Heinson, Schmetz, Hagemann, Bednarski, Meier) - die Stammformation gebildet; bislang ließ Britscho stets den kompletten Kader ran. Und wird die Frage beantwortet, wer im Tor steht (Sebastian Wickl oder Joshua Mroß) und ob die Torjäger Christopher Kramer und Kamil Bednarski auch gemeinsam auf dem Platz agieren können beziehungsweise sollen.
Eine nicht minder anspruchsvolle Aufgabe hat der WSV am Montag vor der Brust. Gemeinsam mit der Mannschaft und den Fans will Fußballvorstand Manuel Bölstler im "Codeks" am Arrenberg (Moritzstraße 14) das Saisonziel festlegen. Durchaus knifflig, hatte der Verein in den vergangenen Jahren doch angekündigt, sich immer wieder verbessern zu wollen — was auch gelang. Die Spielzeit 2017/18 beendete der WSV als Tabellendritter. Viel Luft nach oben bleibt da nicht mehr, zugleich steigt der Meister der Regionalliga West in der kommenden Saison direkt und damit ohne Relegation in die 3. Liga auf.
Bölstler ist natürlich bewusst, dass der Abstand auf den KFC Uerdingen 20 und auf Viktoria Köln 16 Punkte betrug. Die Domstädter werden es erneut versuchen, RW Essen dürfte wieder deutlich besser abschneiden, auch Wiedenbrück wird einiges zugetraut. Aachen und Oberhausen, die Zweitvertretungen der Bundesligisten — kleiner ist de Konkurrent nicht.
Das klare Ziel "Aufstieg" auszugeben ist in Wuppertal gefährlich. Es könnte, sollte es nicht laufen, wie ein Bumerang zurückkommen. Und so scheint eine Variante denkbar, etwa ein "So lange wie möglich weit oben mitspielen und sehen, was dabei herauskommt" zu formulieren — mit dem Hinweis, dass die finanziellen Möglichkeiten der Konkurrenten größer sind. Mit rund 3.000 Zuschauern hatte der WSV für die vergangene Saison kalkuliert, am Ende waren es etwas weniger. Den neuen Schnitt will der Club in den kommenden Tagen festlegen.
Bölstler schließt unterdessen nicht aus, dass sich im Kader noch etwas tut. "Wir haben ja immer gesagt, dass wir vielleicht noch etwas machen. Wenn, dann würde es aber ein Spieler sein, den wir kennen", so der 35-Jährige. Mit dem Aufgebot ist er schon zufrieden: "Alle hängen sich rein und ziehen an einem Strang. Auch die aus der A-Jugend gekommenen Tom Meurer und Yusa Alabas sind mittendrin."
Und so hat noch niemand den Wunsch geäußert, mangels Perspektive seinen Kontrakt aufzulösen. Transfers sind bis Ende August möglich. Danach können nur noch vertragslose Kicker verpflichtet werden.