Fußball-Regionallliga: 1:1 (1:0) in Wiedenbrück WSV: Mannos Elfmetertor reicht nicht
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV ist zwar im vierten Spiel in Folge ungeschlagen geblieben, hat aber den dritten Sieg nacheinander verpasst. Die Mannschaft von Trainer Adrian Alipour trennte sich im Auswärtsspiel am Samstagnachmittag (6.
Oktober 2018) vom SC Wiedenbrück mit 1:1 (1:0). Nach dem Remis vor 471 Zuschauern liegt der WSV auf Rang zehn.
Alipour vertraute der Formation, die gegen Oberhausen (2:0) überzeugt hatte - mit einer Ausnahme: Für den am Oberschenkel verletzten Tjorben Uphoff kam Peter Schmetz. Die erste Chance hatten die Gastgeber, doch Dennis Malura köpfte den Schuss von Zlatko Muhovic über das eigene Tor (7.). Der WSV setzte den ersten Akzent nach 18 Minuten, als es Jonas Erwig-Drüppel mit einem Schlenzer versuchte.
Es war eine kampfbetonte Partie, ein recht offener Schlagabtausch. Allerdings arbeiteten beide Defensivformationen gut. Topmöglichkeiten sprangen deshalb zunächst nicht heraus. Einen Schuss von Christopher Kramer aus spitzem Winkel lenkte SCW-Torwart Marcel Hölscher um den Pfosten (26.). Die stark ersatzgeschwächten Wiedenbrücker mühten sich, agierte aber nach den Niederlagen gegen Düsseldorf (1:2) und in Rödinghausen (0:5) nicht mit breiter Brust.
In der 35. Minute hatten die mitgereisten Wuppertaler Fans den Torjubel auf den Lippen. Nach einer Kombination über Kevin Hagemann scheiterte Angelo Langer jedoch aus kurzer Distanz (35.). Der WSV kontrollierte das Spiel, ohne früh alles auf eine Karte zu setzen. Und dennoch fiel vor der Pause noch ein Tor. Als Daniel Latkowski im Strafraum Angelo Langer legte, gab es einen Foulelfmeter. Und den versenkte Manno halbhoch - 0:1 (42.). Mit einem raffinierten Freistoß hätte der Kapitän beinahe sogar noch erhöht (45.).
Stattdessen fiel nach dem Seitenwechsel der Ausgleich. Damiel Brinkmann zog vom rechten Strafraumeck ab und traf haargenau in den Winkel - 1:1 (54.). Der WSV brauchte lange, um in die zweite Halbzeit zu finden, hatte dann aber doppeltes Pech: Erst retteten die Wiedenbrücker, nachdem Hagemann den Ball an den Innenpfosten geschossen hatte. Und dann scheiterte Silvio Pagano aus spitzem Winkel (67.).
Wiedenbrück brachte den Ex-Wuppertaler Andre Mandt für den ehemaligen WSVer Tristan Duschke, die Gäste Enes Topal für Erwig-Drüppel (72./73.). Acht Minuten vor dem Ende brachte Alipour mit Kamil Bednarski und Gino Windmüller (für Manno und Schünemann) zwei weitere frische und vor allem kopfballstarke Kräfte. Und in der Tat köpfte Bednarski in der 88. Minute nach einer Flanke von Topal - allerdings rechts am Pfosten vorbei.
Riesenglück hatte der WSV in der fünfminütigen Nachspielzeit. Mandt setzte einen Freistoß aus 20 Metern an die Latte; Mroß wäre machtos gewesen. So blieb es beim Unentschieden, weil auch die letzte Ecke nichts einbrachte.
Adrian Alipour (Wuppertaler SV): "Wir haben uns viel vorgenommen, wussten aber, dass es eine große Herausforderung wird. Wir hatten viel Ballbesitz, ohne zwingend zu sein. Wir sind nicht konsequent in die Tiefe in die Aktionen gegangen und haben dem Gegner die Möglichkeit gegeben, gut ins Spiel zu kommen. Wir haben wenige Chancen herausgespielt. Wir hatten dann ein, zwei Halbchancen. Dann sind wir glücklicherweise durch einen Elfmeter in Führung gegangen, haben danach bei dem Freistoß etwas Pech. Aber ein 2:0 wäre auch zu viel des Guten gewesen. Wir hatten uns für das Offensivspiel viel vorgenommen. Das haben wir alles nicht zielstrebig geschafft. Durch einen Sonntagsschuss kassieren wir den Ausgleich. Dann haben wir mit Hagemanns Pfostentreffer Pech. Hinten heraus waren wir nicht so giftig wie beispielsweise Montag gegen Oberhausen. Und am Ende haben wir ja dann auch noch richtig Glück. Man sieht, wenn man nicht kontinuierlich auf Spannung ist, dann kann man nicht gewinnen. Wir haben ein solides Spiel gemacht, aber was wir uns vorgenommen haben, konnten wir nicht umsetzen. Es ist ärgerlich, aber gerecht."
Björn Mehnert (SC Wiedenbrück): "Adrian hat alles gesagt. Wir hatten einen Plan. In der aktuellen Situation ist es nicht wirklich möglich, gestern haben wir noch einen Ausfall gehabt. Wir wollten kompakt stehen. Das hat geklappt. Wir haben wenig bis keine Chancen zugelassen und geraten durch einen unnötigen Elfmeter in Rückstand. In der aktuellen Situation muss man den Ausgleich hoch bewerten. Wir haben unter der Woche eine Punktejagd ausgerufen. In der Pause habe ich das Feuer in jedem gesehen. Kevin Hagemann hat mir doch zugehört damals in Rhynern, als ich sein Trainer war. Ich hab ihm nämlich gesagt, er soll den Pfosten anvisieren … Ich bin dankbar, dass er da auf mich gehört hat. Geht der Freistoß am Ende noch rein, wäre das zu viel des Guten gewesen. Wir jammern nicht, aber keine Mannschaft in der Liga, kann diese fünf Spieler ersetzen. Da haben wir momentan enormes Pech, aber wir werden da wieder rauskommen."
Am Mittwoch (10. Oktober 2018) sind die Rot-Blauen zu Gast beim 1. FC Bocholt. Das Achtelfinale im Niederrheinpokal wird um 19.30 Uhr im Stadion Am Hünting.
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