Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV WHK# und ein enges Spiel
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV gastiert am Samstag (14 Uhr) in der Lohrheide beim Tabellenvierten SG Wattenscheid 09.
Es ist schon etwas verwunderlich. Da rangiert der WSV nach dem starken 4:1 gegen die Sportfreunde Siegen in der Tabelle als Aufsteiger auf Rang sechs, die Zuschauerzahl (bislang 5.507) liegt deutlich über der Kalkulation (2.700) — und trotzdem geht es an der Hubertusallee weiterhin hektisch zu.
Vorläufiger Höhepunkt ist die Ankündigung des Verwaltungsratsvorsitzenden Alexander Eichner, Ende des Jahres seinen Posten niederzulegen. Ausschlaggebend seien berufliche Gründe, teilte er mit.
Finanzvorstand Lothar Stücker, einer der letzten Verbliebenen aus der "Initiative WSV 2.0", zeigte in einer Stellungnahme gegenüber der Rundschau Verständnis für die Entscheidung. Es gebe im Leben manchmal Phasen, wo der Beruf oder die Gesundheit Vorrang habe, sagte er. Dass Eichners Schritt auch die Konsequenz aus unterschiedlichen Auffassungen sein könnte, glaubt Stücker nicht: "Kontroverse Diskussionen sind doch normal. Am Ende werden mehrheitliche Entscheidungen getroffen. Der WSV ist inzwischen personenunabhängig." Die Gespräche trügen dazu bei, den Verein nach vorne zu bringen. Stücker: "Alles nimmt seinen normalen Lauf. Der Verwaltungsrat wird eine Findungskommission einrichten. Mit zwei Personen ist der Vorstand ja handlungsfähig. Allerdings ist das Ziel, das Gremium später auf fünf Personen auszubauen."
Eichner hatte sich im Sommer gegen die Vertragsverlängerung von Sportdirektor Manuel Bölstler ausgesprochen; Stücker und das dritte Vorstandsmitglied Horst Willich dafür. Auch die Ultras und der Förderkreis bauten Druck auf — mit Erfolg. Mit Blick auf den anonymen "offenen Brief" gab es im Vorstand und Verwaltungsrat ebenfalls unterschiedliche Meinungen, wie man damit umgehen solle (wir berichteten). Verfasst wurde er offenbar von einer Person mit Studium- oder Uni-Bezug. Darauf deutet zumindest die Autorenkennung "WHK#" hin. Sie steht gemeinhin für den Begriff "Wissenschaftliche Hilfskraft".
Trainer Stefan Vollmerhausen konzentriert sich auf den sportlichen Part. Der führt sein Team am Samstag zur SG Wattenscheid 09, die mit Daniel Keita-Ruel (fünf Tore) nicht nur einen ehemaligen WSVer in ihren Reihen, sondern auch eine kuriose Bilanz aufzuweisen hat. Nur vier der 19 Punkte holte die Mannschaft von Trainer Farat Toku in der heimischen Lohrheide. "Aber Vorsicht, drei Heimniederlagen waren unglücklich. Wattenscheid verfügt über eine sehr starke Offensive. Wir werden uns intensiv darauf vorbereiten, damit wir ein enges Spiel abliefern können", so Vollmerhausen.
Personell bleibt zunächst alles beim Alten. Davide Leikauf soll in dieser Woche ins Lauftraining einsteigen, ist aber noch kein Thema. Silvio Pagano unternimmt erst in der kommenden Woche einen Versuch.