Fußball-Niederrheinpokal 5:6 (0:0) n.E. bei Jahn Hiesfeld Pokal-Aus für den WSV

Wuppertal · Das Halbfinale des Fußball-Niederrheinpokals findet ohne den Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV statt. Die Mannschaft um Kapitän Gaetano Manno verlor am Samstagnachmittag (25. November 2017) vor 550 Zuschauern beim klassentieferen Oberligisten TV Jahn Hiesfeld mit 5:6 (0:0) nach Elfmeterschießen.

Frust pur ...

Foto: Dirk Freund

Trainer Stefan Vollmerhausen änderte die Startformation im Vergleich zum 4:1-Auswärtssieg beim Bonner SC nur auf einer Position. Davide Leikauf ersetzte Silvio Pagano, der sich erneut einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Im Tor stand weiter Joshua Mroß.

Die erste halbe Stunde verlief unspektakulär. Hiesfeld agierte engagiert und hatte in den ersten Viertelstunde mehr Szenen in der Offensive, allerdings keine Topchancen. Die beste Möglichkeit auf Seiten des Favoriten besaß Manno, der den Ball aus spitzem Winkel an den Außenpfosten hämmerte. Das Ganze allerdings vier Minuten vor dem Pausenpfiff. Der WSV hatte in den ersten 45 Minuten zwar etwas mehr Ballbesitz, ein wirklicher Klassenunterschied war bis dato aber nicht zu bemerken.

Das änderte sich auch nach dem Wechsel zunächst nicht. Vollmerhausen reagierte und brachte Raphael Steinmetz für Yassine Khadraoui (56.). Es blieb weiter äußerst zäh. Der WSV fand kaum eine Lücke. Erst in der 77. Minute wurde es eng: Gino Windmüller zog aus kurzer Distanz ab, Jahn-Keeper Kevin Hillebrand tauchte jedoch rechtzeitig ab. Es war der Auftakt für eine Drangphase des Regionalligisten: Nach Vorlage von Manno vergab erst Kramer, dann schoss Windmüller aus kurzer Distanz drüber (81.). Der WSV war nun klar überlegen, traf aber nicht. Und so ging es in die Verlängerung.

Szene mit Davide Leikauf.

Foto: Dirk Freund

In der Zusatzzeit setzte Peter Schmetz einen Kopfball knapp neben den Pfosten (93.). Die Bergischen kontrollierten die Partie inzwischen komplett, die Chancen folgten nun im Minutentakt. Das Ziel fand der WSV dabei aber nicht. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe schoss Hiesfelds Kevin Menke knapp vorbei (96.). Erst vor dem Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung wurde der TV Jahn wieder offensiver.

Zum letzten Durchgang brachte Vollmerhausen mit Marco Cirillo und Kevin Pytlik zwei frische Kräfte. Enzo Wirtz und Davide Leikauf gingen vom Feld. In der 119. Minute verpasste Manno eine Flanke von Pytlik um Zentimeter. Es kam zum Elfmeterschießen. Dort scheiterte der WSV wie vor vier Jahren. Den entscheidenden Elfer vergab Duschke.

Stefan Vollmerhausen (Wuppertaler SV): "Glückwunsch zum Weiterkommen, danke für das faire Spiel. Beide Seiten haben einen intensiven Fight geliefert. Das ist nicht selbstverständlich, dass es so fair abläuft. Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen. Gegen einen tiefstehenden Gegner auf tiefem Rasen war das nicht so einfach. In der zweiten Hälfte haben wir immer mehr Druck aufgebaut und uns Chancen erspielt. Wir haben es relativ dominant gemacht. Wir haben die Konter gut unterbunden. So nahm das Ding dann seinen Lauf. Hiesfeld war irgendwann stehend k.o., hat das aber gut gemacht. Unterm Strich muss man sagen, das, wenn es ins Elferschießen geht, wird es eine Lotterie. Wir sind natürlich total traurig. Wir sind von solchen Pokalüberraschungen zuletzt verschont geblieben. Heute fehlte das Spielglück. Wir nehmen es, wie es ist, und müssen es akzeptieren und uns für nächste Woche mobilisieren, wo wir Wiedergutmachung betreiben können."

Thomas Drotboom (TV Jahn Hiesfeld): "Wir sind das Spiel defensiver angegangen - mit drei Sechsern. Wir wollten über Konter kommen. Wir kannten die Stärken des WSV. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir nur über den Kampf was erreichen können. Dass wir dann in der Verlängerung kaputt waren, ist natürlich richtig. Krystofiak ist ein sicherer Schütze, deswegen habe ich ihn gebracht. Das war, was wir uns vorgenommen hatten in der Verlängerung, war uns ins Elfmeterschießen zu retten. Ich bin natürlich glücklich. Für uns ist das was ganz Großes. Nochmal so ein Kampf und wir kommen vielleicht ins Finale, das live übertragen wird. Das wäre natürlich ein tolles Ding. Die Mannschaft ist ein richtiges Team. Jede rennt für jeden. Ich bin einfach nur happy."

Am 3. Dezember steigt im Stadion am Zoo das Regionalliga-Derby zwischen dem WSV und Rot-Weiß Essen. Anstoß ist um 15 Uhr. Vorstandssprecher Lothar Stücker hofft auf mehr als 9.000 Zuschauer.

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