Fußball-Regionalliga: 1:0 (1:0) gegen Borussia Dortmund II Pagano lässt WSV-Fans jubeln

Wuppertal · In der Fußball-Regionalliga hat der Wuppertaler SV dem Aufstiegskandidaten Borussia Dortmund II am Freitagabend (17. März 2017) einen großen Kampf geliefert - und das Heimspiel vor 3.297 Zuschauern im Stadion am Zoo mit 1:0 (1:0) gewonnen.

Foto: Jochen Classen

Dadurch bescherte der WSV den Gästen die erste Niederlage der Saison und verbesserte sich selbst zunächst wieder auf Rang vier.

Das Wappen des WSV.

Foto: WSV

Trainer Stefan Vollmerhausen stellte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Aachen auf zwei Positionen um. Silvio Pagano und Tim Bodenröder kamen für Enzo Wirtz und Andreas Ivan. Ein gelungener Schachzug. Der WSV wirkte bissig, setzte die Dortmunder direkt unter Druck - und wurde belohnt. Gaetano Manno zirkelte eine Flanke auf den Kopf von Pagano, der zum 1:0 einnickte (15.).

Glück hatte der WSV, als Jonas Arweiler zwei Minuten später volley abzog und nur die Querlatte traf. Keeper Sebastian Wickl verkürzte in der 26. Minute den Winkel gegen BVB-Torjäger Hamadi Al Ghaddioui, der knapp vorbeischoss. Doch immer wieder setzte der WSV Nadelstiche. Wickl parierte zudem einen Freistoß von Massih Wassey (44.). Die Pausenführung gegen die Reserve der Westfalen, die in den ersten 22 Partien ungeschlagen blieb, war verdient.

Auch nach dem Wechsel hielt der WSV - sehr zur Freude der Fans - mit allen Kräften dagegen. Nach 65 Minuten brachte Trainer Vollmerhausen Enzo Wirtz für Silvio Pagano, der nach seiner langen Verletzungspause immer mehr in die Gänge kommt. Umstritten die 68. Minute: Wickl mit einem Abschlag in den Lauf von Bodenröder. Der war durch, ging dann aber nach einem Körperkontakt eines Dortmunders zu Boden. Rot wegen Notbremse gab es aber nicht.

In der Schlussphase startete die BVB-Reserve die lange erwartete Offensive. Doch die WSV-Abwehr bestand. Der Sieg war perfekt. Rundschau-Mitarbeiter Julian Schumacher am Liveticker: "Mit viel Kampf und einen guten Defensivleistung lässt der WSV die Dortmunder überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. In der zweiten Hälfte gab es kaum eine ernstzunehmende Torchance. Nur lange Bälle. Der WSV hätte unterdessen durchaus auch höher gewinnen können. Der Sieg geht also völlig in Ordnung."

Stefan Vollmerhausen (Wuppertaler SV): "Danke für die Glückwünsche. Wir freuen uns sehr, wir hatten absolut keine einfache Woche. Die Bedingungen waren nicht gut. Manuel (Fußballvorstand Bölstler, Anm. d. Red.) geht es schlechter als alle denken, sein Knie hat sich plötzlich entzündet. Es war keine Not-OP, aber er musste plötzlich operiert werden und er muss zwei bis drei Wochen im Krankenhaus bleiben, was natürlich nicht normal ist. Deswegen wünschen wir ihm eine gute Besserung und der Sieg ist ihm gewidmet. Der BVB ist schwer zu bespielen, das wussten wir. Wir wollten das ein oder andere besser machen als zuletzt. Wir haben im 4-1-4-1 gespielt und personell wollte ich mit Tim Bodenröder und Silvio Pagano zwei Spielern eine Chance geben, nachdem sie sich im Training aufgedrängt haben. Beide haben das sehr gut gemacht. Ich freue mich auch für Gaetano (Kapitän Manno, Anm. d. Red.), der hart gearbeitet hat, um in den Zustand zu kommen, den er heute hat. Trotz kritischer Stimmen hat er das heute toll gemacht. Großer Dank auch an die Fans, auch für das Ding letzte Woche, als 1.500 Wuppertaler in Aachen waren. Das war unglaublich. Wir wissen das zu schätzen. Wir haben in den zwei Jahren in denen ich jetzt hier tätig bin friedvolle Fans erlebt. Es sind einige wenige Ausnahmen dabei. Die werden aber in der Öffentlichkeit zu hoch gekocht. Ich kann nicht verstehen, wie man da bestimmte Kommentare schreiben kann. Ich hoffe das die nächsten Wochen friedlich bleiben. Wir distanzieren uns von jeglicher Gewalt. Wir wissen, wie wichtig das Spiel gegen Essen wird. Wir wissen, dass wir ein Stück weit in der Pflicht stehen. Wir werden ähnlich auftreten wie heute. Wir haben heute das maximale herausgeholt."

Daniel Farke (Bor. Dortmund II): "Natürlich Glückwunsch an den WSV. Das ist, trotz aller Bescheidenheit, was Besonderes. Wir wussten, dass uns eine brutal schwere Aufgabe erwartet. Eine Mannschaft, die viele erfahrene Kräfte hat und total stabil ist. Wir hatten mehr Ballbesitz und mehr Ballkontrolle und bei den Platzbedingungen, hat meine Mannschaft das durchaus gut gemacht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Gründe, dass wir zur Pause zurückliegen ist, dass wir dreimal Flanken zulassen. Das war zu einfach. So muss man dann ein Tor schlucken. Uns war klar, dass wir gegen eine Mannschaft spielen, gegen den wir nicht viele Chancen bekommen. Die beiden, die wir hatten, nutzen wir nicht. Im zweiten Durchgang mussten wir mehr Risiko gehen. Wir waren nicht mehr so klar im Positionsspiel. Viel lief über Zweikämpfe und zweite Bälle. Wir konnten uns nicht viele Chancen erarbeiten, auf der anderen Seite gibt es zwei dicke Chancen für den WSV. Wir haben gemerkt, dass es taktisch nicht klappt und haben dann versucht das Tor zu erzwingen, aber es war immer einer im Weg. Und gleichzeitig konnten wir nicht zu viel Risiko gehen, um nicht in Konter zu laufen. Wir müssen letztlich in die 0:1-Niederlage anerkennen, was wir nicht gerne tun. Aus den beiden Spielen haben wir nur einen Punkt geholt, das fühlt sich nicht gerecht an, aber so ist das im Fußball. Kompliment an den WSV, der an sein Limit gegangen ist. Das wird uns nicht von unserem Weg abbringen und nicht umwerfen. Es war nicht alles optimal, aber wir arbeiten weiter hart."

Am übernächsten Samstag (25. März 2017) ist der WSV ab 14 Uhr zu Gast bei der Zweitvertretung des FC Schalke 04. Drei Tage später (28. März) steigt das mit Spannung erwartete Niederrheinpokal-Halbfinale gegen Rot-Weiß Essen (19.30 Uhr, Stadion am Zoo).

Zum Liveticker: hier klicken!