Fußball-Oberliga: Interview mit dem WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler: "Unsere Mannschaft wird heiß sein"
Wuppertal · Manuel Bölstler hat dem Vorstand des Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV die Zusage gegeben, seinen Vertrag bis Sommer 2018 zu verlängern. Der Vertrag soll am Montag unterschrieben werden. Und so arbeitet der 33 Jahre alte Sportdirektor des Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV akribisch an der Regionalliga-Saison 2016/17. Im Rundschau-Interview nimmt er Stellung.
Rundschau: Hallo Herr Bölstler, der Aufstieg ist perfekt — freuen Sie sich auf einen entspannten Mai?
Bölstler: Naja, ein paar Dinge haben wir ja noch zu erledigen. Heute standen vier Termine an, am Abend dann die nächste Spielbeobachtung. Wir wollen in der Oberliga unsere Hausaufgaben machen und so viele Punkte wie möglich holen. Auch wenn Stevie (Trainer Vollmerhausen, Anm. der Red.) bestimmt dem ein oder anderen Spieler in den kommenden Partien mehr Zeiten geben wird, der bislang nicht so zum Zuge gekommen ist. Der Fokus liegt natürlich auf dem Niederrheinpokal-Endspiel am 28. Mai gegen RW Essen.
Rundschau: Und auf der Personalplanung für die kommende Saison …
Bölstler: Genau. Wir führen momentan jede Menge Gespräche mit Spielern und ihren Beratern. Wir wollen sie von unserer Philosophie überzeugen. Der Etat steht ja jetzt, dadurch können wir serös planen und Angebote an die Spieler herausschicken. Außerdem wollen wir ja noch Verträge verlängern.
Rundschau: Zum Beispiel mit Talenten aus der U19.
Bölster: Julian Kray und Dominik Heinen haben welche, ich gehe von ein bis zwei weiteren aus dem Bundesliga-Nachwuchs aus. Und dann wollen wir vier bis fünf externe Eckpfeiler. Wir sind in den Verhandlungen auf einem guten Weg, insgesamt sehr, sehr weit.
Rundschau: Sie haben sich dafür ausgesprochen, einen Teammanager zu installieren. Warum?
Bölstler: Stevie und ich brauchen jemanden, der uns das Alltagsgeschäft abnimmt. Wann reisen wir mit dem Bus an? Ist das Müsli für die Kabine bestellt? Sind die Trikots bepflockt? Im administrativen Bereich gibt es sehr viele Dinge zu tun, die uns Zeit und Energie rauben. Wir wollen uns auf das Sportliche konzentrieren.
Rundschau: Was ist mit dem 1,3-Millionen-Etat für den Gesamtverein für den WSV in der Regionalliga möglich?
Bölstler: Das Ziel wird ganz klar der Klassenerhalt sein, das steht außer Frage. Unser Etat wird wohl der dritt- oder viertniedrigste der Liga sein. Vielleicht liegen Sprockhövel, Bonn und eventuell Siegen darunter. Trotzdem sind wir optimistisch, am ersten Spieltag eine Mannschaft mit jungen, hungrigen Spielern zu präsentieren, die auch mal den ein oder anderen Etablierten ärgert. Die Aufgabe ist, aus dem vorhandenen Geld einen guten Kader zusammenzustellen.
Rundschau: Wie schätzen Sie die Chancen für das Pokalfinale ein?
Bölstler: Wir haben RW Essen in der Rückrunde sechs-, siebenmal beobachtet. Die Mannschaft hat eine andere Qualität und gestandene Spieler in den Reihen, die sich zum Teil Richtung 3. Liga orientieren. Aber: Wir haben in dieser Saison mit Köln, RWE und RWO gegen drei Regionalligisten gespielt, und jedes Mal gab es ein Unentschieden. Oberhausen haben wir dann im Pokal im Elfmeterschießen geschlagen. Unsere Mannschaft wird heiß sein. Und in einem einzigen Spiel ist alles möglich. Vor allem mit den mindestens 4.000 Fans im Rücken, die uns begleiten.