Handball-Bundesliga: 26:23 (12:11) gegen Bietigheim BHC gewinnt den nächsten Krimi

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC bleibt zu Hause eine Macht. Das 26:23 (12:11) am Sonntagnachmittag (30. September 2018) gegen die SG BBM Bietigheim war der vierte Sieg im vierten Auftritt vor eigenem Publikum.

Mit Technik und Wucht: Jeffrey Boomhouwer.

Foto: Dirk Freund

2.020 Zuschauer waren in die Klingenhalle gekommen.

Auch ohne Fabian Gutbrod (Kniescheibe) und Daniel Fontaine (Adduktorenverletzung) ging das Team von Trainer Sebastian Hinze als Favorit in das Duell der Aufsteiger. Und wurde der Rolle zunächst gerecht: Linus Arnesson brachte den BHC in der achten Minute mit 5:0 in Führung. Erst in der zwölften Minute gelang den Gästen der erste Treffer zum 1:5. Der BHC wurde etwas fahrlässig und kassierte auch das 3:5 (13.).

Trotz einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Arnesson gelang Max Bettin jedoch das 9:6 (19.), Arnor Gunnarsson sogar das 10:6 (20.). Doch wieder kam Bietigheim heran (8:10, 22.). Als die SG sogar auf 9:10 verkürzte, nahm Hinze eine Auszeit (24.). Vor allem der rechte Rückraum schwächelte. Nachdem Rafael Baena Gonzalez am Pfosten scheiterte, egalisierte der Gast in Unterzahl zum 11:11 (28.). Gunnarsson per Siebenmeter sorgte für die 12:11-Halbzeitführung in einer Partie, in der der BHC nach gut zehn Minuten den Faden verloren hatte.

Der Start in die zweite Halbzeit misslang. Lukas Rentschler, den der BHC nicht in den Griff bekam, brachte die Bietigheimer erstmals mit 13:12 in Führung (33.). Gunnarsson verwarf einen Siebenmeter, Max Emanuel stellte auf 14:12 für die Gäste (34.). Es blieb eng: Arnesson netzte zum 16:16 ein (41.). Gunnarsson schaffte die neuerliche Führung - 17:16 (42.), die Tomas Babak zum 18:16 ausbaute (43.). Die Gäste zogen nach vier BHC-Treffern in Folge per Auszeit die Notbremse.

Positiv wirkte sich die Hereinnahme von Bogdan Criciotoiu aus, der kurz nach der Pause kam und viel Torgefahr ausstrahlte. Weil der BHC aber viele Chancen ausließ, stand es auf einmal 20:20 (50.). Hinze nahm die nächste Auszeit.

Das Match war längst ein Krimi: 22:21 Babak (56.), 22:22 Döll (57.), 23:22 Darj (57.), 24:22 Babak (59.), 24:23 Schäfer (59., Siebenmeter). Milan Kotrc sorgte 46 Sekunden vor dem Ende mit dem 25:23 für die Vorentscheidung, Gunnarsson setzte mit dem 26:23 (59:48 Min.) den Schlusspunkt.

SG-Trainer Ralf Bader: "Glückwunsch an Sebastian zum hart erkämpften Sieg. Ich bin sehr stolz auf meine Truppe, die hier auch bei 0:5-Rückstand noch diszipliniert spielt und dann verdient wieder rankommt. Wir haben das Spiel lange offen gehalten, weil wir das Kreisläuferspiel lange gut verhindert haben. An Ende haben wir drei, vier Fehler zu viel gemacht."

BHC-Trainer Sebastian Hinze: "Wir sind sehr sehr gut ins Spiel gekommen und haben die Chance verpasst, das so weiterlaufen zu lassen. Dann sind wir in der Abwehr mit den Kreuzbewegungen nicht mehr klar gekommen und kassieren da relativ viele einfache Tore. Außerdem machen wir für unsere Verhältnisse zu viele technische Fehler. Die haben wir in der zweiten Hälfte minimiert und im Positionsangriff sehr gut gespielt. Aber immer wenn wir Ruhe reinbringen hätten können, lassen wir einfache Bälle aus sechs Metern liegen — das waren neun Stück. Ich bin aber auch stolz auf meine Mannschaft, die immer den Fokus behalten hat. Bietigheim ist sehr unangenehm, das haben wir schon in Videos gesehen. Wenn sie eine Torwartleistung haben, dann können sie jede Mannschaft ärgern. Kristian Nippes ist ein Gegenspieler auf den Fuß gefallen, wir müssen gucken, was das ist."

Das nächste Spiel des BHC, der mit 10:4 Punkten einen vereinsinternen Bundesliga-Startrekord aufgestellt hat, steigt bereits am Donnerstag (4. Oktober) ab 19 Uhr bei der HSG Wetzlar. Am 11. Oktober feiert das Hinze-Team dann seine Saisonpremiere in der Wuppertaler Uni-Halle. Gegner ist der SC Leipzig, Anwurf ebenfalls um 19 Uhr.

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