Porträt Barbara Scheer Die Fotografin von Tuffi und Co.

Wuppertal · Barbara Scheer kann nicht ohne Kamera in den Zoo — und ihre Bilder sind die, die unseren Leser in den letzten Jahren besonders viel Freude machten.

„Das Schöne an der Fotografie ist doch, dass sie die Dinge und Momente, die vergangen sind, für immer lebendig hält“, sagt die Wuppertalerin Barbara Scheer.

Foto: Simone Bahrmann

Alles begann mit Paulchen. Offiziell hatte er gar keinen Namen, der Seelöwe, der Barbara Scheers erstes Patenkind werden sollte. "Ich habe das Junge gesehen und habe noch am selben Tag die Patenschaft abgeschlossen", erzählt sie heute im Zoo-Restaurant "Okavango".

Dann kam sie öfters und irgendwann begann sie, ihre Streifzüge durch den Grünen Zoo Wuppertal mit der Kamera festzuhalten. Ihre besondere Perspektive auf die Tiere war Dutzende Male in der Wuppertaler Rundschau zu sehen. Barbara Scheer prägt seitdem unseren Blick auf den Zoo und seine Bewohner.

"Als Paulchen gestorben ist, war ich todtraurig. Dann habe ich einfach weitere Patenschaften abgeschlossen", erzählt die leidenschaftliche Tierfreundin. Zuhause gehören Katzen und Hunde zum Alltag der Scheers, auf ihren Ausflügen in den Zoo sind es Menschenaffen, Elefanten und Tigerbabys, denen Barbara Scheer mit ihrer Kamera viel näher kommen durfte als jeder Besucher. Seit einigen Jahren hängen ihre Bilder im Menschenaffenhaus. Die Ausstellung, die eigentlich temporär angedacht war, ist für viele Besucher längst ein fester Anlaufpunkt. Das Besondere an Barbara Scheers Fotografie: Sie lässt die Gehege verschwinden und trifft den Winkel so, als ob ihre Models sich in freier Wildbahn bewegen würden.

Der Zuspruch der Besucher motivierte die Hobby-Fotografin, ihre Bilder an die Medien zu schicken. "2006 bin ich dann mit einer Mappe in die Redaktion der Wuppertaler Rundschau spaziert und habe mich Redaktionsleiter Hendrik Walder vorgestellt", erinnert sie sich heute. Besonders ihre Aufnahmen von Elefantenmädchen Tuffi verzückten viele Male die Rundschau-Leser.

Nachdem vor einigen Monaten ihr Mann verstarb, hat Barbara Scheer beschlossen, sich etwas zurückzuziehen. Für immer weglegen wird sie die Kamera aber nicht: "Das Schöne an der Fotografie ist doch, dass sie die Dinge und Momente, die vergangen sind, für immer lebendig hält."