Auseinandersetzung in Elberfeld Übergriff am Wahlstand

Wuppertal · An einem Wahlkampfstand in der City Elberfeld wurde ein Passant am Samstag schwer verletzt. Laut Augenzeugen schubste der diesjährige AfD-Landtagskandidat den Mann von einem Tisch der rechten Partei weg, während Polizei in Sichtweite war.

Die Szenerie vor Ort.

Foto: Dirk Lotze

Das Opfer sei hintenüber gefallen und mit dem Kopf auf dem Pflaster aufgeschlagen.

"Der war vorübergehend nicht ansprechbar", sagte ein Teilnehmer einer bürgerlichen, antirassistischen Kundgebung von etwa 30 Wuppertalern gegen die AfD. Der Rettungsdienst brachte den Verletzten in eine Klinik. Er erlitt eine stark blutende Kopfplatzwunde. Der Mann soll sich zuvor am AfD-Stand erkundigt haben. Mutmaßlich hätte sein rotes Che-Guevara-T-Shirt Misstrauen dort ausgelöst.

AfD-Kreise meldeten in sozialen Medien einen Angriff auf ihren Stand. Davon berichtete vor Ort niemand. Zeugen aus diesem Umfeld sagten, der Verletzte habe sich fallen gelassen. Die AfD Wuppertal bestätigte den Stoß durch ihr Mitglied. Der Verletzte habe Kaffee über Prospekte gegossen. Er sei deshalb Täter.

Mit bei der AfD-Wahlkampfaktion neben einem Plakat mit dem Motto "Unser Land - unsere Regeln" präsentierte sich deren Direktkandidat für den Wahlkreis Wuppertal I, Dietmar Gedig. Er ist Polizist und Angehöriger des Polizeipräsidiums Wuppertal.

Teilnehmer der antirassistischen Kundgebung berichteten von aggreasivem Auftreten mehrerer Polizisten. Beamte hätten Platzverweise in Situationen ausgesprochen, die unter anderen Umständen leicht aufzuklären gewesen wären.

Die AfD setzte ihren Wahlkampfstand nach dem Geschehen mit dem Verletzten noch rund zwei Stunden fort. Abschließend posierten elf Aktivisten mit dem "Victory"-Handzeichen vor dem Stand für ein Foto.

Die Polizei teilte auf Anfrage vorläufig zu den Ermittlungen mit: "Da ist jemand hingefallen. Alles andere ist strittig. Das war ein tumultartiges Geschehen." Es gebe eine Anzeige, die sich gegen niemanden im Einzelnen richte. Eine Person sei in Gewahrsam genommen worden, um ihre Personalien festzustellen. Laut Zeugen war dies eine Angehörige der AfD.