Rundschau-Chronik 2015 Q wie quälend

Wuppertal · Quälend lang ist der Prozess um den Standort der forensischen Klinik, die das Land NRW in Wuppertal errichten will. Jetzt scheint eine Vorentscheidung für die Kleine Höhe gefallen zu sein. Hier wären nicht nur Anwohner aus Wuppertal, sondern auch aus Velbert und Wülfrath betroffen.

Schon im Frühjahr 2013 formierte sich der Protest der Anwohner der Kleinen Höhe gegen den geplanten Bau einer forensischen Klinik.

Foto: Sebastian Jarych

Seit 2012 erregt die Standortfrage um die geplante Forensik die Gemüter. Das Land bevorzugt das Gelände der Bereitschaftspolizei auf Lichtscheid, das ihm bereits gehört. Das kreuzt jedoch die Pläne der Stadt, die hier junge Familien ansiedeln will. Als Alternative bot die Stadt dem Land die Kleine Höhe an der Stadtgrenze zu Velbert und Wülfrath an, was zu massiven Anwohnerprotesten führte.

Ruhe kam Ende 2012 in die Diskussion. Da brachte sich die Bergische Diakonie ins Gespräch, die Bauland auf ihrem Gelände am Oberdüsseler Weg offerierte.

Voraussetzung war jedoch die Umsiedlung der Kinder- und Jugendpsychiatrie, da man Täter und Opfer nicht in direkter Nähe therapieren könne. Doch der Verkauf des Geländes an das Land hätte die Kosten für die Umsiedlung nicht gedeckt, die ohnehin finanziell angeschlagene Diakonie machte einen Rückzieher.

Bis zur Wuppertaler OB-Wahl hüllte sich das Land in Schweigen, um im November erneut die Katze aus dem Sack zu lassen. Ministerin Barbara Steffens macht klar, dass die Forensik in jedem Fall auf Wuppertaler Stadtgebiet gebaut werden würden, wenn nicht auf Lichtscheid, dann an einem alternativen Standort.

Die Stadt bot erneut die Kleine Höhe an, die nun für 200.000 Euro erschlossen werden soll. Die Anwohner haben sich wieder zum Protest formiert, außerdem ist nicht klar, wie teuer die Bebauung des Dolinen-Geländes wird.