Neonazi-Aufmarsch und Gegendemonstration Helge Lindh: "Persönlich bewegt und auch erschrocken"

Wuppertal · Wuppertals SPD-Bundestagsabgeordneter Helge Lindh hat die Vorkomminisse rund um den Neonazi-Aufmarsch vom Samstag, 16. Juni 2018, kommentiert. Hier der Wortlaut.

Helge Lindh.

Foto: SPD / Susie Knoll

"Viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler — mich eingeschlossen — stehen noch unter dem Eindruck der Ereignisse vom Wochenende. Mich hat das Vorgehen einiger Polizeibeamter gegenüber denjenigen, die friedlich gegen den Aufmarsch der Rechten in unserer Stadt demonstriert haben, sehr irritiert. Allen voran die rabiat anmutende In-Gewahrsam-Nahme des Jobcenter-Vorsitzenden Thomas Lenz sowie eines weiteren Mannes haben mich persönlich bewegt und auch erschrocken. Ohne Vorverurteilungen vornehmen zu wollen: Diese Vorgänge müssen lückenlos aufgearbeitet werden. Es darf keinesfalls der Eindruck entstehen, dass Teile der Polizei in Wuppertal den Rechten Geleitschutz geben und gegen die prodemokratischen Gegendemonstranten unverhältnismäßig hart vorgehen! Kommen wir jetzt aber zu der positiven Erkenntnis, die der Samstag in Wuppertal gebracht hat: Ich habe in der letzten Sitzungswoche im Plenum des Deutschen Bundestages in Berlin eine Rede zur direkten Demokratie gehalten. Wir durften am Samstag eindrucksvoll miterleben, wie die Wuppertalerinnen und Wuppertaler für Demokratie, Freiheit und Weltoffenheit eingestanden sind. Bei der Gegendemonstration gegen die Kundgebung der Rechten ist Wuppertal aufgestanden gegen Hetze, Hass und Diskriminierung. Das war ein gelebtes Beispiel für direkte Demokratie! Und das macht mich als Wuppertaler sehr stolz!"