Der in Elberfeld geborene und aufgewachsene Martin Gauger verweigerte im August 1934 als einziger deutscher Justizbeamter aus Gewissensgründen den Treueid auf Adolf Hitler. Deswegen wurde er vom preußischen Justizminister aus dem Staatsdienst am Landgericht Wuppertal entlassen. Danach arbeitete er als Justiziar Bekennenden Kirche, verteidigte die Rechte seiner Kirche und half Verfolgten des NS-Regimes.
Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen verweigerte Gauger den Wehrdienst und war nach einer erfolglosen Flucht in die Niederlande über ein Jahr im Gefängnis Düsseldorf-Derendorf eingesperrt. Es folgte die Verschleppung ins Konzentrationslager Buchenwald — und am 15. Juli 1941 wurde Martin Gauger mit 93 weiteren Häftlingen in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet.
Neben einer umfangreichen biografischen Einführung bietet das mit 53 Bildern illustrierte Buch (8,50 Euro), das Boris Böhm bearbeitet und eingeleitet hat, durch viele Briefe und Dokumente einen Einblick in das Denken und Wirken eines aufrechten Juristen während der NS-Diktatur.