Zwischen Oberbarmen und Radevormwald Bald sollen hier wieder Züge fahren
Wuppertal / Radevormwald · Das Jobcenter Wuppertal und die GBA (Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung) unterstützen den Förderverein Wupperschiene bei der Instandsetzung der Wupper-Talbahn zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Radevormwald-Wilhelmstal.
Ziel ist es, die über 100 Jahre alte Eisenbahnstrecke wieder befahrbar zu machen.
Die 1890 fertiggestellte, etwa 16 Kilometer lange Eisenbahnstrecke führt entlang der Wupper und vorbei an industriegeschichtlich bedeutenden Orten. An der unter Denkmalschutz gestellten Strecke liegen der Beyenburger Stausee, die Textilfabrik Wülfing in Radevormwald und die Wupper-Talsperre bei Krebsöge, die zugleich das Streckenende bildet. Eingesetzt werden sollen in Zukunft historische Schienenfahrzeugen im Museumsverkehr.
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Der Erhalt und die Sanierung dieser Eisenbahntrasse sind aufwändig und kostspielig. "Ohne das ehrenamtliche Engagement und die Förderung von privaten und öffentlichen Stellen ist ein derart ambitioniertes Projekt nicht zu realisieren", betont Ulrich Grotstollen, 1. Vorsitzender des Fördervereins.
Der gemeinnützige Verein "Bergische Bahnen/Wupperschienen" hat zwischenzeitlich die Bahntrasse mit Hilfe von Spenden und öffentlichen Fördermitteln gekauft und sich dafür eingesetzt, dass die Strecke unter Denkmalschutz gestellt wird. Viele Brücken wurden bereits restauriert und haben die gesetzliche Abnahme erfolgreich bestanden. Doch die Sanierung und Instandhaltung der unzähligen Stützmauern, weiteren Brücken, Gleisanlagen, die Restaurierung der historischen Fahrzeuge und Signalanlagen sowie die Grünpflege und die damit verbundenen regelmäßigen Vegetationskontrollen erfordern ein anhaltendes Engagement des Vereins, der auf Unterstützung Dritter setzt.
Das Jobcenter und die GBA beteiligen sich seit August 2015 mit dem Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt an der Instandsetzung der Eisenbahnstrecke. Auf der sechs Kilometer langen Teilstrecke zwischen Oberbarmen und Beyenburg arbeiten in der Regel fünf bis sieben Projekteilnehmer. Unter Anleitung der GBA und der Vereinsmitglieder werden Brücken saniert, Stützmauern restauriert, Grünpflegetätigkeiten erledigt und viele weitere Arbeiten rund um die Gleisanlagen verrichtet. "Für das Engagement des Jobcenters und der GBA sind wird sehr dankbar", so Grotstollen, "die mittlerweile zweijährige Zusammenarbeit funktioniert sehr gut! In Kürze werden wir die Sanierung der kleinen Brücke in der Öhde fertigstellen. Das ist die Generalprobe für die Sanierung der großen Öhder Brücke, die im nächsten Schritt folgt — die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren."
"Ich freue mich, dass wir mit diesem Beschäftigungsprojekt, einen Beitrag dazu leisten können, die bergische, auch industriegeschichtlich bedeutende Infrastruktur zu erhalten", erläutert Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters Wuppertal. "Ich finde es wichtig, dass man die vorhandene Infrastruktur nicht verfallen lässt, sondern wieder entdeckt, saniert, aufwertet und der Öffentlichkeit zugänglich macht. In unserer Region gibt es so viele Schätze zu bergen, und dass es sich lohnt, sieht man an der Nordbahntrasse. Davon profitieren die Menschen in der Region und auch der Tourismus bekommt ein weiteres attraktives Ausflugsziel."
Aktuell kann die Strecke mit Draisinen befahren werden. Der Verein Wuppertrail organisiert Fahrten von Beyenburg bis Radevormwald-Wilhelmstal und zurück. Am alten Bahnhof Dahlhausen können die historischen Schienenfahrzeuge bewundert oder in Dahlerau ein Abstecher zum Wülfing-Textilmuseum gemacht werden.
In Zukunft sollen alte restaurierte Loks und Waggons im Museumsverkehr die Besucherinnen und Besucher der Wupperschiene auf eine unvergessliche Fahrt durch die zuweilen atemberaubende bergische Wupperlandschaft mitnehmen.