Für 20 Euro AIDS-Hilfe verkauft HIV-Selbsttest

Wuppertal · Die Wuppertaler AIDS-Hilfe bietet für 20 Euro den Selbsttest an, mit dem Menschen ihren HIV-Status überprüfen können. Der Bundesrat hatte Ende September eine Gesetzesänderung beschlossen. Sie erlaubt Apotheken, Drogerien und AIDS-Hilfen, den Test zu verkaufen.

Foto: DAH/Renata Chueire

Zuvor mussten Menschen bei Verdacht auf eine HIV-Infektion entweder einer Arzt oder das örtliche Gesundheitsamt aufsuche. Bis ein Testergebnis zuverlässig ist, müssen drei Monate nach einem Risikokontakt vergangen sein. Ein Tropfen Blut reicht aus, um innerhalb einer halben Stunde eine mögliche Infektion angezeigt zu bekommen Bei einem reaktiven Testergebnis ist noch ein Labortest zur Bestätigung erforderlich. Sowohl zur Durchführung und Auswertung des Tests als auch zu allen anderen Fragen rund um HIV und AIDS bieten die Mitarbeiter Beratung an.

"Die Einführung des HIV-Selbsttests wird dazu beitragen, dass mehr Menschen möglichst früh von ihrer HIV-Infektion erfahren und eine Therapie in Anspruch nehmen können", so Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe in Berlin. "Viele Menschen gehen aus Angst gar nicht erst zu einem Test. Entweder schämen sie sich, über ihr Sexleben zu sprechen oder sie haben Angst vor Verurteilung. Dabei kann eine HIV-Infektion, wenn sie frühzeitig erkannt wird, gut behandelt werden. Menschen haben unter medizinischer Therapie heute eine normal hohe Lebenserwartung. Bewirkt die Behandlung eine dauerhafte Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze, kann die Infektion nicht mehr übertragen werden", heißt es.

In Deutschland gibt es rund 88.400 HIV-positive Menschen. Davon wissen jedoch etwa 13.400 nicht von ihrer Infektion. Diese Zahl soll nun durch die Einführung des Selbsttests gesenkt werden.